Swisshand: Geld allein reicht nicht

Vorneweg: Swisshand ist auf Spendengelder angewiesen. Ohne Geld geht es nicht, aber Geld alleine reicht ebenfalls nicht, um von Armut betroffenen Menschen und Regionen zu helfen.

Diese Erkenntnis wurde Gérard Jenni, unserem Leiter Finanzen und Länderverantwortlichen für Kamerun, bei seinem kürzlichen Besuch vor Ort einmal mehr bewusst.

In Kamerun war es uns ein paar Jahre lang nicht möglich, unsere Programme weiterzuführen oder gar neue zu starten – zu unsicher und instabil war die Lage.

Austausch vor Ort
Mit Gérard Jenni als neuem Länderverantwortlichen konnte Swisshand seit Ende 2021 einige Programme wieder starten und zusätzlich neue Programme lancieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es gerade beim Start einer Zusammenarbeit mit einer neuen Partnerorganisation immens wichtig ist, sich persönlich zu treffen und auszutauschen – wenn immer möglich vor Ort.

Da für Kamerun aktuell kein «National Coordinator» vor Ort eingesetzt ist, besuchte Gérard Jenni Ende 2023 mit Charles Mudhumba, einem unserer National Coordinator in Uganda, mehrere Partnerorganisationen.

Dabei wurde klar, wie wichtig die Schulung und das Coaching von unseren lokalen Partnern ist. Sie müssen die Programmstruktur von Swisshand verstehen und die Abläufe genau kennen. Sie brauchen Kenntnisse über unser Swisshand-Toolkit und müssen wissen, welche Dokumente wann auszufüllen und wohin zu senden sind. Das birgt teilweise auch technische Hürden.

Administration … und Kommunikation!
Erst wenn all diese administrative Arbeit gewährleistet werden kann und die Abläufe reibungslos funktionieren, kann ein Programm auch erfolgreich laufen und viele erfolgreiche Unternehmerinnen hervorbringen. So trägt das Programm einen nachhaltigen Teil zur Bekämpfung der Armut bei.

Teilweise zeigt erst ein Augenschein vor Ort, wo die Probleme liegen – und der Teufel liegt manchmal im Detail! Ein Programm, welches funktioniert, aber nicht bekannt ist, sorgt ebenso für weniger Kreditvergaben als von uns vorgegeben, wie ein Programm, bei dem das Wissen über das Swisshand-Toolkit fehlt.

Daher braucht es für eine wirksame Armutsbekämpfung einerseits Geld und anderseits eine gut austarierte Programm-Struktur. Diese wird mit vorbereitendem Coaching und fortlaufender Betreuung zusammen mit unseren lokalen Partnern überprüft und geschult.

Autor:
Nadia Holdener
Kommunikation Swisshand
www.swisshand.ch