Heini Grob: Würdigung seiner Präsidentschaft der RG Basel

An der Basler Mitgliederversammlung hat Heini Grob am 16. März 2023 das Präsidentenamt nach fünf Jahren an Beat Krähenmann übergeben. Damit geht eine Präsidentschaft zu Ende, die trotz Corona ohne Einschränkung als erfolgreich bezeichnet werden darf.

Unsere Zeit ist keine Zeit der Vereine und Vereinigungen. Auch die VCU leidet an der Überalterung der Mitglieder und mangelndem Interesse jüngerer Generationen. Es war Heini deshalb immer ein Anliegen, den persönlichen Kontakt zu den einzelnen Mitgliedern zu finden und zu pflegen. Seine offene, einnehmende Art sowie seine lange Erfahrung als Arzt im Umgang mit Menschen aller Art kamen ihm hier zu Hilfe. Unermüdlich hat er für unsere Anlässe geworben und immer wieder versucht, jüngere Personen, seien es Bekannte oder Kinder von Mitgliedern, für diese zu interessieren.

Unermüdlich für die VCU …

Wie sein Vorgänger hat es Heini auch immer verstanden, für die Mitgliederversammlungen eine Institution zu finden, die nicht nur ein interessantes Programm bot, sondern auch zu einem reichhaltigen Apéro einlud. Dadurch wiesen diese Anlässe eine hohe Beteiligung auf, wodurch nicht selten das Interesse einiger wenig gesehener Mitglieder an weiteren Veranstaltungen wieder geweckt werden konnte.

Der Beginn der Amtszeit von Heini war durch eine Aufbruchstimmung geprägt, im Sinne von «Wir wollen den Mitgliedern etwas bieten.» So führte er den Kinoabend ein, an dem in einem Basler Kino eigens für die VCU ein Film vorgeführt wird. Der Anlass wird jeweils von seiner Frau Anja Helmling Grob moderiert, die bei diesen Filmen für die Redaktion verantwortlich zeichnet. Das bot und bietet immer interessante Einblicke in die Filmwelt und war bisher entsprechend gut besucht. Heini ermunterte Versuche, die Anzahl der Anlässe stieg. Einige hatten traumhafte Teilnehmerzahlen, andere weniger.

Umsichtig in der Krise

Dann kam der März 2020. Nach dem Lockdown wollten einige Mitglieder schnell wieder zur Normalität zurückkehren. Heini stellte sich auf den Standpunkt, dass wir vor allem die Mitglieder schützen müssten, was sich im Nachhinein als die einzig richtige Entscheidung herausstellte.

Anstelle der geplanten Veranstaltungen wurden Videoanlässe aus der Taufe gehoben. Um weniger technikaffine Teilnehmer nicht abzuhängen, regte Heini die Unterstützung durch erfahrene Mitglieder an. Nach kleineren, anfänglichen Pannen wurden diese Videotreffen, meist virtuelle Museumsbesuche, zu gefragten Anlässen, die in dieser Zeit ein bisschen Geselligkeit brachten.

Nach dem Eintreffen der Impfungen konnten nach und nach wieder Veranstaltungen ins Auge gefasst werden. Als Arzt war Heini natürlich prädestiniert, die Möglichkeiten für Anlässe abzuschätzen und geeignete Orte auszuwählen. So führte er die Mitgliederversammlung 2021 im Sommer in Maria-Stein grösstenteils im Freien durch.

Generell gelang es ihm, das Vereinsleben geschickt den Wellen der Pandemie anzupassen. Den wenigsten von uns war am Anfang der Pandemie bewusst, dass ihr Ende ein langer Prozess mit kleiner werdenden Wellen sein würde, obwohl einige Experten darauf hingewiesen hatten.

Erst nach dem Omikron-Tsunami konnte das reguläre Programm im Frühling 2022 wieder aufgenommen werden. Es war unübersehbar, dass die Beteiligung der Mitglieder vor allem zu Beginn zaghafter war als vor der Pandemie. Angst vor einer Ansteckung, aber auch das zunehmende Alter spielten hier eine Rolle. Heini setzte alles daran, die Veranstaltungen wieder in Schwung zu bringen, durch persönliche Emails an Mitglieder, durch Einladungen von Bekannten und seine Aufforderung an den Vorstand, dasselbe zu tun.

Es war ein grosses Anliegen von Heini, den Kontakt und den Zusammenhalt der Regionalgruppen untereinander zu pflegen und zu fördern. Oft hat er einer Einladung einer anderen Regionalgruppe einen persönlichen Hinweis, Kommentar oder einfach die Bitte hinzugefügt, diese gute Gelegenheit für einen Kontakt doch wahrzunehmen. Er selbst, noch voll im Arbeitsprozess stehend, konnte nur selten diesen Einladungen folgen, was er immer sehr bedauerte.

Wirkungsvoll für die VCU Schweiz

Eine für die ordentlichen Mitglieder weniger sichtbare, aber zeitaufwendige Arbeit eines Regionalpräsidenten ist die Mitwirkung im Zentralvorstand der VCU Schweiz. Selbstbewusst hat Heini sich dort immer für die Autonomie der Regionalgruppen eingesetzt, was wohl nicht immer allen uneingeschränkt gefallen hat.

VCU-Mitgliedern dürften Heinis Beiträge im «VCU-Aktuell» in Erinnerung geblieben sein. Als Präsident hat er es sich nicht nehmen lassen, neben den üblichen Editorials auch eigene Artikel zu verfassen und Interviews mit Personen zu führen, die für die Regionalgruppe wichtig sind. Ich erinnere nur an die Interviews mit Ruth Terragni und Herbert Burkhard. Wer solche Beiträge auch schon verfassen musste oder durfte, kann beurteilen, wie viel Zeit diese Tätigkeit benötigt.

Für Heini war die VCU immer eine Herzensangelegenheit. Gespräche mit Heini nahmen meist noch eine Wendung zur VCU, sei es über mögliche Referenten und Veranstaltungen oder über die Befindlichkeit der Mitglieder. So verwundert es nicht, dass es ihm wichtig war, einen geeigneten Nachfolger zu finden und das Amt des Präsidenten wohlüberlegt und geordnet zu übergeben.

Er hat sich frühzeitig Gedanken gemacht, was das Amt verlangt, wie man das dokumentieren könnte und wer als Nachfolger in Frage käme. Wer Heini kennt, weiss, dass er alles möglichst früh plant, wenn immer möglich über Jahre hinaus. Wir sind überzeugt, dass er durch die Wahl von Dr. Beat Krähenmann diese Aufgabe ebenfalls gemeistert hat. Wir freuen uns über seine Bereitschaft, noch ein Jahr über das Präsidium hinaus im Vorstand mitzuwirken.

Die RG Basel und die VCU Schweiz danken Heini Grob herzlich für sein grosses Engagement und wünschen ihm mit und neben der VCU alles Gute für die Zukunft.

Autor:
Daniel Mall
RG Basel