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Werksbesichtigung der Blöchlinger AG

Mehr als 40 Mit­glieder der VCU Linth woll­ten sich am 17. Sep­tem­ber die Führung durch das fam­i­lieneigene Werk unseres Präsi­den­ten Cor­nel Blöch­linger nicht ent­ge­hen lassen. Mit dem gewohnt feinen Apéro, der dies­mal von Cor­nel selb­st spendiert wurde, begann der Anlass in bester Stim­mung. Zunächst wurde im Besucher­raum die span­nende 99-jährige Fir­mengeschichte präsen­tiert. Cor­nel erzählte wis­sensre­ich von seinem Gross­vater Johann Blöch­linger, der 1921 mit dem Kauf des ersten Last­wa­gens den Grund­stein der Fir­ma legte. In den weit­eren Jahrzehn­ten fol­gten Käufe von Fahrzeu­gen zum jew­eils neuesten tech­nis­chen Stand. Hans Blöch­linger, ältester Sohn von Johann, begin­nt 1956 mit der Kies­gewin­nung im Chas­tel in Neuhaus. 1967 wurde mit dem Wela­ki-Muldenser­vice begonnen und die Deponie in der Hin­ter­wis in Neuhaus eröffnet. Die Inbe­trieb­nahme des Kieswerkes in der Hin­ter­wis fol­gte 1975. Seit den 80er Jahren wur­den Abbruch­ma­te­ri­alien nicht mehr ein­fach nur deponiert son­dern zwis­chen­ge­lagert und dem Recy­clingkreis­lauf zuge­führt. Grün­abfälle eben­so wie auch Baus­per­rgut wur­den aus den umliegen­den Gemein­den aufgear­beit­et und wiederver­w­ertet. Ab 1995 konzen­tri­ert sich die Blöch­linger AG auf die Kern­bere­iche Entsorgung, Auf­bere­itung und Ver­sorgung und gab den Car­bere­ich auf. Cor­nel trat 2005 in die Fir­ma ein, ver­ant­wortlich für den Bere­ich Kies und Beton. 2011 wurde die eigene Beton­marke NeoCret® lanciert. In der Blöch­linger AG arbeit­en über 70 Per­so­n­en und es wer­den 4 Ler­nende in inter­es­san­ten Berufen aus­ge­bildet. Geführt wird die Unternehmung von Cor­nel und Ans­gar Blöchlinger.

Der Bauab­fall macht mit 15,5 Mio Tonnen/Jahr ganze 65% aller Abfälle der Schweiz aus. Cor­nel erläuterte zum Beispiel, dass pro Haus mit 130 m² Wohn­fläche etwa 400 Ton­nen Bauab­fall anfall­en, dies entspricht dem Gewicht von 36 Auto­bussen. Entsorgt, Auf­bere­it­et und Wiederver­wen­det wer­den Mate­ri­alien aus belasteten Böden, Eisen­bah­n­trassen, Schlämme, Strassen und Rück­baut­en. Mit der einzi­gen Boden­wäsche im Kan­ton St.Gallen kön­nen diese belasteten und verun­reinigten Böden auf­bere­it­et wer­den. Mit aufwendi­gen Prozessen wer­den aus dem Boden­ma­te­r­i­al wertvolle Gestein­skör­nun­gen und Erden zur Baustoffher­stel­lung gewon­nen. So kann auch aus Presss­chlamm welch­er im Kies nicht mehr gebraucht wer­den kann, wertvollen Rohstoff für die Zemen­ther­stel­lung pro­duziert wer­den. Somit wird eine 100% Ver­w­er­tungsquote erreicht.

Ein­ma­lig in der Branche, wer­den alle NeoCret® Sorten mit einem hohen Anteil von über 70% rezyk­lierten Rohstof­fen hergestellt. Dies trägt erhe­blich zur ressourcenscho­nen­den Her­stel­lung von Baustof­fen bei. Er wird im Hoch- und Tief­bau einge­set­zt. Ob mit Mis­chgran­u­lat, welch­es aus Rück­baut­en gewon­nen wird, oder den in der Boden­wäsche auf­bere­it­eten Natursteinen. Die Ver­wen­dung des NeoCret® definiere, wo welche Gestein­skörn­er einge­set­zt wer­den. Mit Stolz berichtet Cor­nel, dass der Recy­cling-Wert von über 70% äusserst hoch ist und von kein­er anderen Fir­ma erre­icht wird. Pro Jahr stellt die Blöch­linger AG etwa 70’000 m3 NeoCret® her. Baut­en die mit NeoCret® erstellt wur­den sind z.B. der Neubau Forschungs­cen­ter der Hochschule Ost in Rap­per­swil, Spitäler Linth und Wat­twil, sowie viele weit­ere öffentliche und pri­vate Bauten.

Nach dem fes­sel­nden Vor­trag führten Cor­nel und sein Brud­er Ans­gar durchs Werk. Am Ein­gangstor wurde erläutert, dass die ein- und aus­fahren­den LKWs gewogen wer­den und dank elek­tro­n­is­chen Liefer­scheinen in Sekun­den­schnelle weit­er­fahren kön­nen. Im Beton­werk genügt 1 Mann zur Steuerung der Pro­duk­tion. In der Boden­wäsche arbeit­en aus­ge­bildete Fachkräfte, die das entsprechende Knowhow mit­brin­gen. Weit­er ging es zu den Schlamm­pressen, Sortier­w­erk, zu den Altholz- und Grün­ma­te­ri­al­shred­dern und aufs Dach des höch­sten Gebäudes mit her­rlich­er Rundsicht.

Nach dem lehrre­ichen Rundgang genoss die VCU Linth ein feines Z’Nacht im Gasthaus Ochsen, Neuhaus.
Vie­len Dank, Cornel!