21. September 2021. Einen spannenden und lehrreichen Rundgang machten die VCU-Linth Mitlieder im Versuchsstollen Hagerbach bei Flums. Doch zunächst wurde ein grosszügiger Apero, spendiert von Hugo Keller, genossen – vielen Dank! In einer Vielzahl von Stollen und Kavernen werden Forschung, Entwicklung und Versuche für Tunnel- und Bergbau betrieben. In Zusammenarbeit mit Firmen und Forschungsinstituten werden nationale und europäische Projekte verwirklicht. Ein Schwerpunkt der Arbeit sind technische Prüfungen im Tief- und Untertagebau. So werden verschiedenste Materialien auf ihre Beschaffenheit und Eignung getestet: Frisch- und Festbeton, mineralische Baustoffe, Recycling, Fels- und Naturstein, Feuerwiderstand und Brandprüfung, Elementprüfungen. Zum Beispiel werden ‚Biegeversuche‘ unternommen, um „Zugspannungen in Bauteilen nach der Rissentstehungen um die Anforderungen an Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit“ zu prüfen. Ausserdem werden die Eigenschaften – sogenannte Zielgrössen – von Beton getestet, um die notwendige Tragfähigkeit zu gewährleisten: Festigkeit, Wasserdichtigkeit, Frost-/Salzbeständigkeit, Abtriebstätigkeit. Hier konnten die VCU-Mitglieder Cornel und Roland aufgrund ihrer Berufstätigkeit direkte Einblicke in die Wichtigkeit dieser Tests geben. Weiterhin wurde auf die Fluchtsysteme in schweizer Tunnels eingegangen und 3 verschiedene Tür-Mechanismen zu den Fluchtstollen gezeigt: in den Fluchttunnel wird ein Luftüberdruck generiert, um den Rauch bei Brand wegzuhalten. Trotzdem müssen auch Kinder die Türen öffnen können und dürfen mit max. 10kg Kraft zu öffnen sein. Die Lösung: entweder Schiebetüren oder Türen, deren Achse mittig ist. Spannend war die beeindruckende Tunnelbohrmaschine und ein ganzer Zug, mit dem Brände im Tunnel simuliert und die Materialien der umgebenden Tunnelwände untersucht werden. Beeindruckt von den vielen Eindrücken ging es bequem mit einem kleinen Zügli auf den Rückweg zu dem stolleninternen Restaurant. Dieses und die Stollen können auch für private Zwecke gebucht werden. Wie üblich gab es zum Abschluss ein feines Z’Nacht.