Nachruf auf Karl Schaumann (1921 – 2020)

Mitglied in der VCU Zürich von 1973 bis 2017

Nach einem langen und reich erfüllten Leben starb Dr. oec. Karl Schaumann-Doswald am 18. September 2020 in seinem 100. Lebensjahr. Er war von 1973 bis 2017 Mitglied der VCU Zürich. Während Jahren amtete er als deren umsichtiger Quästor und zusammen mit seiner Frau Louise gehörte er während vieler Jahre zum festen Kern der Vereinigung.

Karl Schaumann lernte ich leider nicht mehr persönlich kennen. Ich erinnere mich aber an seinen Anruf, als er, 97jährig, mir mit grossem Bedauern telefonisch mitteilte, dass es ihm nicht mehr vergönnt sei, persönlich an Anlässen teilzunehmen. Sehr gut an Karl Schaumann erinnern sich dafür langjährige Mitglieder der VCU Zürich. So schrieb mir Stephan Kopp: «Karl Schaumann hat viele Jahre die Buchhaltung der VCU Zürich gewissenhaft geführt. Er war an den Anlässen mit seiner Frau immer präsent, aufmerksam, ein ruhiger Mann.»

«Er genoss hohe Achtung»

Äusserst lebendige Erinnerungen hat auch Jürg Waeffler. An seiner ersten Arbeitsstelle war er dessen Finanzassistent. «Karl Schaumann war ein geduldiger Chef. Blitzgescheit. Er war das finanzielle Gewissen der Knorr, die in Thayngen (Kanton Schaffhausen) ihren Produktionsstandort hatte. Man konnte sehr viel bei ihm lernen und es herrschte ein ausgezeichnetes Arbeitsklima unter ihm.» Als langjähriger Finanzchef der Knorr gehörte Schaumann auch dem Vorstand der Industrievereinigung Schaffhausen (IVS) an, deren Vizepräsident wiederum der Vater von Jürg Waeffler war. So kam er zur VCU.

Jürg Waeffler weiter: «Was er sagte, war durchdacht und von hohem ethischem Wert. Deshalb genoss er hohe Achtung. Sein Fachwissen und seine intelligenten Statements waren in der IVS, dem VCU und in Politik und Wissenschaft sehr gefragt. Er hatte keine Feinde und war ein unermüdlicher Schaffer.» Für Jürg Waeffler blieb Karl Schaumann sein Leben lang ein Mentor, der sich für all seine beruflichen Stationen und Erfolge interessierte. Bis zum Tod von Schaumann blieben sie in Kontakt.

Reisen mit der VCU

Zu diesem Nachruf trug auch Gabriele Kalt-Schaumann, die älteste Tochter von Karl Schaumann bei: «Er war ein kompetenter Mann mit viel Ausstrahlung. Zu Hause war er ein ­fürsorglicher, liebevoller, konsequenter, bestimmender Mann und Vater. Er war auch ein humorvoller und interessanter Diskussionspartner, der uns zum Denken anregte.» Gleichberechtigung, Gleichbehandlung, Respekt gegenüber allen, der christliche Glaube und vor allem eine gute Ausbildung für alle seine Nachkommen waren ihm wichtige Anliegen. Sehr gut erinnert sich Frau Kalt an die grosse Bedeutung, die Karl und Louise Schaumann der Pflege der Freundschaften im Rahmen der VCU Zürich beimassen. Vor allem nach der Pensionierung stellte die VCU ihr wichtigstes Bezugsnetz dar und mit der VCU nahmen sie an vielen Reisen teil.

Als grosses Geschenk empfang Karl Schaumann das Wachsen und Gedeihen der Familie. Ab 1985 durfte er fünf Enkelkinder begrüssen und ab 2014 drei Urenkel in seine Arme schliessen. 2016 leitete der Umzug ins Tertianum Segeten den letzten Lebensabschnitt ein. Friedlich und im Kreis seiner Familie durfte er am 18. September 2020 einschlafen. Wir werden Karl Schaumann ein ehrendes Andenken bewahren und entbieten den Angehörigen unser herzlichstes Beileid.

Autoren:

Dr. Roland Gröbli, Präsident VCU RG Zürich