Interview mit Ruth Terragni

01.12.2021

Die VCU-Regionalgruppe Basel hat eine Institution, um die sie von anderen Regionalgruppen und insbesondere von deren Präsidenten oft benieden wird. Die VCU-Regionalgruppe Basel verfügt über ein Sekretariat. Das Sekretariat wird seit vielen Jahren von Ruth Terragni geführt. Ruth Terragni ist mittlerweile selbst eine Institution. Viele VCU-Mitglieder, über die VCU-Regionalgruppe Basel hinaus, kennen von ihr nur den Namen, der mit dem Versand unzähliger Schreiben und Einladungen der VCU Basel verbunden ist. Sie hält sich seit Jahren bescheiden im Hintergrund. Ab und zu kann man sie an ausgewählten Anlässen der Regionalgruppe Basel antreffen, manchmal in Begleitung von ihrem Ehemann Carlo, mit dem sie seit 52 Jahren verheiratet ist. Höchste Zeit also, die Scheinwerfer auf Ruth Terragni zu richten. Wer ist die Frau, die schon drei Präsidenten im Amt «überlebt» hat und diese bei der Arbeit unterstützt und immer ein offenes Ohr hat für die Anliegen der Mitglieder?

Ich treffe Ruth an einem regnerischen Tag im Dezember im Schützenhaus Basel zum Interview. Wie es sich gehört, habe ich meine Interviewfragen vorgängig schriftlich eingereicht. Pflichtbewusst wie immer, bringt Ruth Terragni auch alle Interviewfragen schon schriftlich beantwortet zum Mittagessen mit. Die Antworten sind knapp, kaum ein Satz pro Frage. Zurückhaltend wie immer. Gesprächig machen mit einem guten Glas Wein zum Essen kann ich Ruth auch nicht. Sie trinkt keinen Alkohol. 

Ruth ist eine waschechte Baslerin, aufgewachsen im Hirzbrunnen-Quartier in der Nähe von den Langen Erlen. In Basel hat sie auch die Schulen besucht. Die Ausbildung schliesst sie mit der Handelsschule ab. Den Einstieg ins Berufsleben macht sie bei der Basler Kantonalbank. Als sie sich in den ­italienisch stämmigen Carlo verliebt, beherrscht sie diese Sprache noch nicht und doch ist sie dem südländischen Charme erlegen und ein gemeinsamer, romantischer nächtlicher Spaziergang über das Bruderholz beleuchtet von unzähligen Glühwürmchen ist auch heute nach 52 Jahren noch nicht zu Ende. Nach der Geburt zweier Töchter hat Ruth in einer Taxizentrale Nachtdienste gemacht, so dass sie tagsüber zu Hause sich der Erziehung der ­beiden Töchter widmen konnte. In einer späteren ­Tätigkeit im Sekretariat von Möbel Rösch ist sie dann erstmals mit der VCU in Kontakt gekommen. Ihr ­damaliger Chef Werner Odermatt war Präsident der VCU Regionalgruppe Basel und hat ihr gelegentlich administrative Arbeiten für die VCU übertragen. Sie kennt die VCU also schon seit über 30 Jahren. Konkret und offiziell übernahm Ruth Terragni das Sekretariat der VCU Regionalgruppe Basel auf eine Anfrage von Joe Dietlin im Jahre 2010. Mit der Übernahme der Verantwortung der Sekretariatsaufgaben hat Ruth eine Struktur und Sorgfalt in die Administration gebracht, wovon die amtierenden Präsidenten seit über 10 Jahren profitieren konnten und was von den Mitgliedern sehr geschätzt wird.  Unzählige Einladungen für Anlässe hat Ruth in all den Jahren verschickt, früher noch auf Schreibmaschine getippt, nun — was die Arbeit doch vereinfacht, aber auch nach der Pensionierung noch gelernt werden musste — am PC per E-Mail. Daneben führt sie alle Statistiken nach, Mitgliederverzeichnisse, Geburtstagslisten, Teilnehmerstatistiken und erinnert gelegentlich den Präsidenten an Pendenzen. Immer wieder und gerne hat Ruth auch ein offenes Ohr für Anliegen unserer Mitglieder und nimmt sich Zeit für ein persönliches Gespräch. Sie bekräftigt auch, dass ihr diese Arbeit für die VCU-Regionalgruppe Basel noch immer Freude macht, weil sie die Wertschätzung der Mitglieder spüre und ihre Arbeit verdankt werde. Gelegentlich nimmt Ruth auch persönlich an den Anlässen der VCU-Regionalgruppe Basel teil, am liebsten am festlichen Dreikönigs-Anlass. Die aktuelle und wiederholte Pandemie-bedingte Absage des Dreikönigs-Anlasses stimmt sie traurig, weil sie spürt, dass die Pandemie das Vereinsleben sehr erschwert. Auf meine Frage, was sie sich denn für die Zukunft der VCU wünsche, bleibt Ruth ganz sachlich: «..dass die Statistik der ‹Austritte› kleiner wird und die Statistik der ‹Eintritte› ­grösser..»

Für die VCU-Regionalgruppe Basel

 

Liebe Ruth, ich danke Dir für das Interview und auch im Namen aller Mitglieder der VCU-Regionalgruppe Basel für Deine jahrelange Arbeit im Hintergrund. Wir sind Dir dankbar, dass Du dieses Mandat weiterführst und wir wünschen Dir und Carlo alles Gute.


Autor:

Heini Grob, Präsident RG Basel