Editorial – Neue Führung <span class="caps">VCU</span> Linth

Editorial – Neue Führung VCU Linth

Wie meine Vorgän­gerin Sylvia bin auch ich in einem Bergkan­ton aufgewach­sen. In Alt­dorf, Uri, ver­brachte ich die ersten Jahrzehnte meines Lebens, das am 9. Okto­ber 1970 begann. Obwohl von aussen betra­chtet ein wenig abgeschieden, bot Alt­dorf als Kan­ton­shaup­tort doch sehr vieles: Zusam­men­halt, Aus­bil­dungsmöglichkeit­en, Kul­tur, gesellschaftlich­es Leben in Gehdis­tanz, ein mildes Kli­ma, in unmit­tel­barere Nähe zu See und Berge und trotz­dem nahe bei Zen­tren wie Luzern, Zürich und Mai­land. Trotz­dem war mir auch immer die Verbindung zu meinen Wurzeln ins Linthge­bi­et und zur Ver­wandtschaft wichtig. Mein Vater Oskar wuchs im Gasthaus Ochsen in Neuhaus auf, meine Mut­ter Hei­di im Restauar­ant Schlüssel in Tuggen. Gerne erin­nere ich mich an die Ferien in mein­er Kind­heit bei unser­er Gross­mut­ter. Der Raum rund um das Restau­rant Schlüssel und den angren­zen­den Land­wirtschafts­be­trieb ver­wan­del­ten wir, meine Cousins, Brüder und ich, kurz­er­hand in einen Freizeit­park. Diese Verbindung zum Linthge­bi­et wurde mit der Über­nahme der Fam­i­lienun­ternehmung Blöch­linger durch meinen Vater weit­er gestärkt. Beru­flich fol­gte ich meinem Vater und wurde Maschi­nenin­ge­nieur. Wie er, war auch ich zuerst in der Maschi­nenin­dus­trie tätig. Oskar plante und leit­ete neue Fab­riken für die auf­strebende Dätwyler und später bei der dama­li­gen Muni­tions­fab­rik Alt­dorf. Ich war bei der V‑Zug für neue Pro­duk­te und nach­her bei der Komax für neue Anla­gen zuständig. Als die Sparte Baustoffe 2005 in der Blöch­linger AG aus­ge­baut wer­den sollte, machte auch ich den Sprung in die Fam­i­lienun­ternehmung und die Baubranche.

Die Blöch­linger AG ist ein inno­v­a­tives Fam­i­lienun­ternehmen. Führend in der Kreis­laufwirtschaft für den Bau, die Indus­trie und die Kom­munen, recyceln wir Bau- und Indus­trieabfälle, gewin­nen Rohstoffe und pro­duzieren Baustoffe.

Johann Blöch­linger (1896–1956) legte mit dem ersten Last­wa­gen im Jahr 1921 den Grund­stein. Neben der Land­wirtschaft, dem Tax­i­be­trieb und dem Gasthaus Ochsen in Neuhaus war dies ein weit­eres Stand­bein, um die schwierige Zeit rund um die Weltwirtschaft­skrisen zu bewälti­gen. Der Trans­port­be­trieb wan­delte sich in den 50er Jahren in einen Kies­gewin­nungs- und Deponiebe­trieb. Im Jahr 1977 übernahm Oskar Blöch­linger (1932–2010) die Fir­ma von seinem kurz vorher ver­stor­be­nen Brud­er. In den 80er Jahren legte mein Vater als erster in der Branche den Grund­stein für das Recy­cling von Bauabfällen und nahm damit eine Pio­nier­rolle ein. Darüber hat 1989 DRS Aktuell vom Schweiz­er Fernse­hen berichtet.

Heute macht der Bauab­fall ganze 65% aller Abfälle der Schweiz aus. Die Blöch­linger AG ver­ar­beit­et pro Jahr 180’000 Ton­nen Min­er­alis­che Bauabfälle aus der ganzen Deutschschweiz zu qual­i­ta­tiv hochste­hen­den Baustof­fen und min­imiert damit den Abbau von primärem Kies. Im Wesentlichen sind dies Misch- und Bet­on­ab­bruch aus dem Rückbau alter Gebäude, alter belasteter Schot­ter aus den Trassen der SBB und der Südostbahn, ver­schmutzte Böden aus der Indus­trie und Schlamm aus Erd­son­den­bohrun­gen für Wärmepumpen. Die Bauabfälle wer­den mit der eige­nen Rück- Tief­bauabteilung gewon­nen oder von exter­nen Unternehmen angeliefert. Aus den Bauabfällen entste­hen unter anderem unser klas­si­fiziert­er Marken­be­ton NeoCret® mit einem Ausstoss von 70’000 m3/Jahr, welch­er für die Erstel­lung von neuen Hoch- und Tief­baut­en einge­set­zt wird. Um alle Min­er­alis­chen Bauabfälle, ohne Deponierung, zu 100% zu ver­w­erten, wird der im  Kies unerwünschte Presss­chlamm zu Zement bei unseren Part­nern Hol­cim und Jura ver­ar­beit­et. Damit schliesst die Blöch­linger AG den Recy­clingkreis­lauf voll­ständig. Sie leis­tet so einen wesentlichen Beitrag, damit die Umwelt, natürliche Ressourcen und Deponieka­paz­itäten geschont wer­den. Bei der Besich­ti­gung vom Don­ner­stag 17. Sep­tem­ber zeige ich euch gerne unser Werk Hin­ter­wis vor Ort.

Die VCU Linth lernte ich in den 1980er Jahren ken­nen, als ich als Teenag­er von meinen Eltern zu den alljährlich stat­tfind­en­den fünft.gigen VCU-Städtereisen in unsere Nach­bar­län­der ein­ge­laden wurde. Inter­es­sant waren nicht nur die besucht­en Städte, Hotels, Restau­rants und das Kul­tur­pro­gramm, son­dern auch die Per­sön­lichkeit­en der VCU Linth. Viele von euch haben diese Zeit auch miterlebt.

Vor dem automa­tis­chen Auss­chei­den aus der Jun­gen Wirtschaft­skam­mer JCI Rap­per­swil mit 40, war für mich die VCU der Ort, wo ich weit­ere span­nende Unternehmer­per­sön­lichkeit­en und Führungskr.fte ken­nen ler­nen wollte. So habe ich auch durch den VCU im Linthge­bi­et viele neue Fre­unde gewon­nen. Mit mein­er Frau Brigitte und den drei Kindern Linus, Dina und Sil­ja wohne ich in Neuhaus. Ich möchte in den näch­sten drei Jahren den Zusam­men­halt in der VCU weit­er stärken und span­nende Per­sön­lichkeit­en für uns dazugewin­nen. Näch­ste Gele­gen­heit bietet sich am Don­ner­stag, 20. August, wo wir uns zum Abendspazier­gang durch den Kinder­zoo und anschliessenden Aben­dessen in der Himma­pan Lodge treffen.

Ich möchte Sylvia für die geleis­tete, aussergewöhn­lich tolle Arbeit als Präsi­dentin der VCU Linth danken und freue mich auf die näch­sten Jahre.

Autor:

Cor­nel Blöch­linger, Präsi­dent VCU Linth